Ein bisschen hat sich Pastor Alexy schon eingelebt in Kremperheide. Seine Wohnung direkt neben Kirche und Kita hat er vor zwei Wochen bezogen. Von seinem Arbeitsfenster aus, kann er die spielenden Kinder beobachten.

Die St. Johannes Gemeinde ist die erste eigene Gemeinde des jungen Pastors. Nach seinen Examensprüfungen im vergangenen Herbst freut sich der 35-Jährige nun auf die Praxis. „So wirklich durchdringen kann man den Beruf des Pastors ja nicht über seinen Büchern am Schreibtisch, sondern man muss raus gehen und sich für die Menschen öffnen“, weiß Georg Alexy aus den Erfahrungen, die er während seines Vikariats in Kisdorf sammeln konnte. „Ich bin sehr gespannt. Kirchengemeinden sehen zwar auf den ersten Blick alle gleich aus und sind trotzdem total unterschiedlich“, sagt der 35-Jährige.

Ursprünglich kommt Georg Alexy aus Göttingen. „Aber eigentlich bin ich Kieler. Ende der 80er Jahre bin ich mit meinen Eltern dort hingezogen und habe in Kiel auch mein Abi gemacht“, erzählt der 35-Jährige. In der Schule entdeckte er auch seine Faszination für die Theologie. „Wir haben im Religionsunterricht Ausschnitte aus einem Buch von Albert Schweizers „Die Weltanschauung der Indischen Denker“ und später Kommentare aus dem Buch Hiob gelesen. Das hat mich fasziniert“, erinnert er sich. Von seinem spärlichen Taschengeld habe er sich später die kompletten Bücher gekauft und sie verschlungen. So begann er in Kiel Theologie zu studieren.

Einen Blick über den Tellerrand wirft Pastor Alexy auch heute noch gern. Während seines Vikariats habe er mit einer Gruppe Gemeindemitglieder verschiedene Gemeinden anderer Religionen besucht um zu sehen, wie die Menschen im Buddhismus, Hinduismus oder Judentum glauben, denn: „Man erfährt auch unheimlich viel über die eigene Religiosität, wenn man sich mit anderen Religionen beschäftigt.“

Offen tritt er auch seiner neuen Gemeinde in Kremperheide gegenüber. Neben der Kinderkirche freut sich der frischgebackene Pastor besonders auch auf die Arbeit mit älteren Menschen „und natürlich auf die Gottesdienste“, sprudelt es aus ihm hervor. Besonders darauf die breite Mischung aus jung und alt in Kremperheide in seinen Gottesdiensten zu verbinden würde er sich freuen.

Ob er für seine Zeit in Kremperheide Pläne hat? „Es geht ja nicht nur um mich, sondern darum, was in der Gemeinde gerade gebraucht wird“, erklärt Pastor Alexy.

Probst Dr. Thomas Bergmann wird Georg Alexy am Sonntag, 27. Februar, um 14 Uhr mit einem Gottesdienst in sein neues Amt als Kremperheider Pastor einführen. (Tyrell)

(Quelle: Norddeutsche Rundschau vom 19.2.2011)