Die Heide brennt: Schnelligkeit, Flexibilität und Spontanität sind gefragt

Ein neues Fahrzeug für die Freiwillige Feuerwehr Kremperheide stand blitzblank auf dem Feuerwehrgelände und wartete drauf, vom Bürgermeister Sven Baumann übergeben zu werden. Es handelt sich um ein Löschfahrzeug LF 10 Sonderfahrzeug. Sonderfahrzeug, weil es mit einem vom Kreis Steinburg geförderten "Technische Hilfe Satz" ausgerüstet ist. Dahinter verbergen sich ein pneumatischer Lichtmast, ein Stromaggregat, Schere und Spreizer, sowie hydraulische Stempel und ein Satz Hebekissen. Außerdem sind rückseitig 16 Längen B-Schläuche in Kassetten verlastet, die man während langsamer Fahrt verlegen kann. Als Schaumlöschmittel ist das neue F500 an Bord, ein sehr effektvolles Löschmittel. Das Fahrgestell lässt sich hinten pneumatisch absenken, so dass das Entnehmen von tragbaren Leitern und technischem Gerät erleichtert wird. Es kann 1.200 Liter Löschwasser mitführen und ist schon für den neuen Digitalfunk vorgerüstet.

Der Bürgermeister übergab einen symbolischen Schlüssel an den Wehrführer Joachim Sprenger, der ihn sogleich an den Gerätewart Thomas Schütt weiterreichte.

Das Fahrzeug ist der Ersatz für einen 25 Jahre alten Magirus, der inzwischen an eine Werksfeuerwehr verkauft wurde.

Vom Entwurf des Fahrzeuges bis zur Auslieferung sind gut eineinhalb Jahre vergangen.

Baumann: „Wenn ich an Stefan Rauh, Benedict Adamski und unseren Wehrführer denke, muss ich sagen - Hut ab, wie ihr euch da rein begeben habt“. Er glaubt sogar, dass die Fachleute bei der Herstellerfirma noch einiges dazu gelernt haben.

Für dieses spitzenmäßig ausgerüstete, neue Löschfahrzeug wurde die Gemeinde um 255.000 Euro erleichtert. Der alte Magirus LF8 hat damals noch, umgerechnet, 93.000 Euro gekostet. Allein in den letzten 7 Jahren hat die Gemeinde für die Feuerwehrfahrzeuge 544.000 Euro ausgegeben, eine schöne Stange Geld, aber, so Baumann: “Für unsere Feuerwehr gilt: Schnelligkeit, Flexibilität und Spontanität ist bei der Lösung schwieriger Probleme gefragt, die Heide brennt, es droht ein Waldbrand. Ein schwer verwundeter muss aus einem Autowrack befreit werden, ein Starkregen hat überflutete Keller verursacht. Die Gelegenheiten, zu denen unsere Feuerwehr ausrückt, um zu retten, zu löschen, zu bergen und zu schützen sind so vielfältig wie das Leben schlechthin“. Ein großer Dank ging an die Mannschaft (50 aktive Kameraden) der FFW, sie hat viele 100-mal Gefahren abgewendet, Millionenschäden verhindert und Leben gerettet. Wehrführer Joachim Sprenger bedankte sich sichtlich gerührt bei der Gemeinde.

Als nächste Redner reihten sich Harm Früchtenicht, Amtsvorsteher Amt Krempermarsch und Bürgermeister Bahrenfleth, Bernd Pusch, stellvertretener Kreiswehrführer, Manfred Riemann, Amtswehrführer Krempermarsch, Mike Heller, Wehrführer Krempermoor, Sascha Blunk, Gruppenführer Feuerwehr Bahrenfleth und Dirk Krüger, Wehrführer Heiligenstedtenerkamp und gerade neu zum stellvertretenen Kreiswehrführer gewählt, ein. Natürlich kamen die Redner nicht mit leeren Händen.

Anschließend überbrachte der Bürgermeister Grüße von Pastor Andreas Kosbab der St. Johannes-Kirchengemeinde, der leider nicht dabei sein konnte.

Die Veranstaltung wurde durch freie Getränke, sie gingen zu Lasten der Gemeinde, und durch einen Grillstand abgerundet. Bei strahlendem Sonnenschein nahmen die vielen Besucher gerne dieses Angebot an. (Jutta Sötje)