Schnäppchenjagd für den Nachwuchs

Junge Familien sparen beim Kinderkleidermarkt in Kremperheide rund zwei Drittel im Gegensatz zu Neuanschaffungen.

Dorfstraße, der P+R-Parkplatz und Nebenstraßen – in Kremperheide ist kaum noch ein Parkplatz zu haben. Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) lädt zum Kinderkleidermarkt in der Mehrzweckhalle, ein Besuchermagnet. Allerdings ist es nicht so voll wie in den Vorjahren, vielleicht weil er dieses Mal am Sonnabend, nicht am Sonntag, stattfindet.

Auch Andrea Seifers und ihr Partner Detlev Schultz sind von Wilster nach Kremperheide gekommen. Für sie ist es eine besondere Premiere. Schließlich wollen die beiden ihre Tochter Mia-Sophie (siebeneinhalb Monate) einkleiden. Seifers ist zum ersten Mal auf dem Kinderkleidermarkt, aber auch sonst ist sie eine begeisterte Flohmarktgängerin. Die Tradition soll auch für Mia-Sophie fortgesetzt werden. Schließlich hat ihr die Hebamme empfohlen, gebrauchte Kleidung und Spielzeug zu kaufen, weil mögliche Gift- und Farbstoffe schon „ausgenuckelt“ sind. Heute kann Andrea Sievers an rund 80 Ständen Bekleidung in allen Größen und Spielzug jeglicher Art aussuchen.

„Besonders gut gefällt mir hier das Handeln mit den Verkäufern und dass ich den Kinderwagen mit hinein nehmen kann“, so die junge Mutter. Am Stand von Jessica Dübner aus Neuenbrook kauft sie für wenige Euro ein Kleidchen in Pink. Ihr Partner schiebt Mia-Sophie geduldig hinterher. Ab und zu wird er um ein zustimmendes Nicken gebeten. Für Mia-Sophies Mutter ist das Prinzip klar: Allerhöchstens ein Drittel vom Neupreis dürfen die Sachen kosten. Sie kauft Kleidung, Spielzeug und eine Lampe fürs Kinderzimmer. 50,50 Euro gibt sie in 40 Minuten aus, dann ist der Flohmarktbummel beendet.

Nach dem Einkauf wird beim Kaffee Resümee gezogen. Bei einer Neuanschaffung hätte die Familie rund 170 Euro anlegen müssen – es hat sich gelohnt. Und für Andrea Seifers und Detlev Schulz steht fest: Im nächsten Frühjahr kommen sie wieder. Dann ist Mia-Sophie aus ihrer Kleidung herausgewachsen und es wird Nachschub benötigt. Das Fazit von den jungen Eltern: Die Ware ist sauber und sortiert. Allerdings war die Halle schon um 12.50 Uhr geöffnet und voller Menschen, obwohl es eigentlich erst um 13 Uhr losgehen sollte. Ein kleiner Wermutstropfen eines gelungen Nachmittags. (Jutta Sötje)

(Quelle: Norddeutsche Rundschau vom 11.11.2015)