Zauneidechsen in Nordoer Heide ausgewildert
Im Schutzgebiet Binnendünen Nordoe findet man alle Übergänge vom kurzen Gras, offenem Land mit Thymian, Buschkomplexen und Sandflächen. Ideal, um dort die Zauneidechsen wieder anzusiedeln. Es gibt diese Reptilien nur an wenigen Standorten in Schleswig-Holstein, und auch dort sind sie gefährdet, weil die Flächen ohne Beweidung zuwachsen.
Hauke Drews, Projektmanager der Stiftung Naturschutz, und Jörn Krütgen, der auch „Vater der Zauneidechsen“ genannt wird, betreuen das Projekt, mit dem die Tiere wieder ausgewildert werden. Die Umsetzung erfolgt im Rahmen eines europäischen Life-Projektes, das von der EU Co-finanziert wird.
Die wechselwarmen Reptilien sind auf externe Wärme angewiesen Die Zauneidechse legt ihre Eier in offene Sandböden, in denen sie dann von der Sonne ausgebrütet werden. In diesem Jahr war der Mai sehr kalt. Dadurch verzögerten sich Paarung und Eientwicklung. 20 Jungtiere im Alter von ein paar Tagen bis zwei Wochen wurden jetzt ausgewildert, um eine lebendige Population zu schaffen. Als Nahrungsquelle dienen ihnen hauptsächlich Heuschrecken, gefolgt von Zikaden, Käfer und bestimmte Ameisen. Die Elterntiere stammen aus einer Population in St. Michaelisdonn. Von der Gesellschaft für Freilandökologie und Naturschutzplanung aus Molfsee wurden die Zauneidechsen in Freigehegen gehalten, und der Nachwuchs wurde dort aufgezogen. Alttiere können nicht ausgesetzt werden, da die Tiere sehr standorttreu sind. Das Gebiet der Binnendüne Nordoe wurde als erstes Naturschutzgebiet für die Auswilderung ausgesucht, weitere Gebiete sollen folgen. (Jutta Sötje)