Erlebnistag Nordoer Heide 2018

(Foto: Jürgen Müller-Tischer)

Die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein veranstaltete bei strahlendem Sonnenschein einen großartigen Erlebnistag in der Nordoer Heide. Im letzten Jahr war diese Veranstaltung leider von Dauerregen begleitet.

Antje Walter, Projektleiterin LIFE Aurinia, eröffnete die Veranstaltung und bedankte sich bei allen Aktiven, die in der Nordoer Heide tätig sind: „Wir, das sind der NABU mit mehreren Ortsgruppen; die Ag Botanik, bei der man sich über Pflanzen informieren kann und der BUND, der über allgemeine Naturschutz Themen, heute aktuell, was jedermann für Schmetterlinge und Bienen tun kann“. Ein Dank ging auch an Bürgermeister Kremperheide Sven Baumann und seine Gemeindeglieder, die solche Aktionen ganz toll unterstützen.

Leonard Peters führte gleich bei der ersten Tour ca. 30 Interessierte, hauptsächlich Kinder, mit Keschern zu den Tümpeln. Das Thema „Was alles lebt in Weiher und Tümpel“ wurde wissbegierig von den Kindern aufgenommen. Peters: „Es war gerade die Aktion vom NABU Insektenzählen und dazu gehören auch die Wasserinsekten wie Ruderwanzen, Wasserkäfer und Libellenlarven. Wir wollen die Menschen wieder sensibilisieren und die Artenkenntnis stärken, denn nur was man kennt, das schützt man auch. Erst wenn die Menschen die Arten mit Namen benennen können, entwickeln sie eine Beziehung zu ihnen“.

Antje Walter führte Erwachsene durch die Heide zu dem Thema „Falter und Falterpflanzen“.

Obwohl dieses Jahr ein gutes Jahr für Schmetterlinge ist, ist die Artenvielfalt weiter gesunken, aktuell auf 70 Tagfalter in Schleswig-Holstein. Den größten Anteil der Falter machen die Nachtfalter, umgangssprachlich Motten, wie Eulenfalter und andere aus. Der bekannteste ist die Gammaeule, weil sie auch tagaktiv ist. Im Moment ist allerdings der Boden so hart, dass die Schmetterlinge Probleme mit dem Schlüpfen haben. Antje Walter fängt Falter mit dem Schmetterlingsnetz, um den kleinen Kohlweißling, den Schornsteinfeger und andere und zu erklären. Besonders wichtig ist der Unterschied zwischen den Nektarpflanzen, von denen sich die Falter ernähren und den Eiablage-Pflanzen, die die Raupen zum Fressen brauchen. Der Aurorafalter braucht zur Eiablage die Knoblauchrauke, die jeder im Garten stehen lassen sollte. Die Kohlweißlinge bevorzugen Kohlrabi und Kapuzinerkresse. Thymian ist eine gute Nektarpflanze, das Land-Reitgras eine gute Futterpflanze. Der Schornsteinfeger fühlt sich in „verwahrlosten Gebieten“ am Wohlsten, dort findet er seine Futterpflanzen. Der Zitronenfalter kann zwar 11 Monate leben, hat im Sommer aber eine Ruhephase. Dies alles und mehr konnte der Besucher bei der Führung erfahren.

Eine weitere Tour zu dem Thema „Geologie zur Landschaftsgeschichte und Botanik“ führte Cordelia Triebstein von der Botanik AG durch.

An dem Stand von NABU Mitarbeiterin Janina Deininger gab es für die Kinder Natur-Memory und Pflanzen-Quiz. Besonderen Anklang fand „Gesichter mit Blüten und Farben schminken: „Ich mache mein Freiwilliges Jahr bei der der Stiftung Naturschutz. Für das Blütenschminken nehme ich heimische Wildblumen, die ich mit Eiweiß auf die Gesichter klebe. Währenddessen  erzähle ich den Kindern von unserer Arbeit.“

Während der Veranstaltung unterhielt Musiker und NDR Moderator Gerrit Hoss die Besucher, die sich mit Ziegenprodukten, sowie Kaffee und Kuchen stärkten, mit „Songs und Geschichten op platt“.

(Jutta Sötje)