Gründungsversammlung „Naturschutzverein Nordoer Heide e.V.“

Sven Baumann und Helge Luthe
Fotos: Jutta Sötje

Kremperheides Bürgermeister, Sven Baumann, hatte zur Gründungsversammlung des „Naturschutzvereines Nordoer Heide e.V.“ eingeladen, an der sich 25 interessierte Personen beteiligten. Es war die erste Veranstaltung im neuen „Heidehaus – das Tor zur Nordoer Heide“.

Außer Gemeindevertretern und Natur-Interessierten waren der Nabu Itzehoe mit Leonhard Peters und Inge Gramer vertreten, die Untere Naturschutzbehörde mit dem Leiter für den Kreis Ulf Schünemann, die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein mit der Flächenmanagerin Antje Zimmermann, zuständig für die Steinburger Gebiete der Stiftung und Bahrenfleth mit Bürgermeister Harm Früchtenicht. 
Auf der Einladung waren 7 Tagesordnungspunkte vorgesehen, mit der Wahl des Versammlungsleiters Sven Baumann und des Schriftführers Helge Luthe, der beruflich Im Naturschutz tätig ist, begann die Versammlung zügig.

Beim TOP 2 „Erläuterung und Diskussion der Vereinsgründung (Projekt, Gründe, Zielsetzungen)“ erläuterte Baumann: „Ich bin als Bürgermeister regelmäßig und gerne in Belange, die das Naturschutzgebiet betreffen, einbezogen und das geht auch den Bürgermeistern der Nachbargemeinden Dägeling und Breitenburg so. Wir stellen aber immer wieder fest, dass wir in unserem Bereich der Gemeindeführung Grenzen haben. Alles muss in Abstimmung mit den Gemeinden Dägeling und Breitenburg erfolgen und das läuft manchmal schleppend und schwierig. Es gibt immer wieder Punkte, wo es im Bereich Nordoer Heide Fragen gibt und Probleme bezüglich der Freizeitnutzung aufkommen“. Ein Verein könnte dann mit ganz anderen Perspektiven dabei sein.


Die Ausschilderung steht demnächst an, sie ist genehmigt, die Schilder liegen bereit, nur das Wetter war nicht optimal. Die Rundwege sollen über ein Punktesystem gekennzeichnet werden. Es wird in einer gemeinsamen Aktion laufen. Baumann: „Ich habe hier ein relativ gutes Netzwerk innerhalb der Gemeinde Kremperheide mit 10 bis 15 praktisch veranlagten Helfern“. 

Ulf Schünemann machte unmissverständlich klar, dass der Verein niemals über der Unteren Naturschutzbehörde stehen wird und somit keine eigene Entscheidungen treffen kann. Der Verein kann Ideen entwickeln, aber es wird immer ein Dialog mit ihm notwendig sein. Er versprach für die Zukunft eine zeitnahe Kommunikation. „Der Verein kann zum Partner für uns heranwachsen, das Interesse vor Ort kann sich über den Verein viel besser artikulieren und manifestieren. Ein Verein kann mehr Druck ausüben und organisieren. Ich glaube nicht, dass wir die Satzung heute fertigkriegen. Der „Verein für extensive Robustrinderhaltung an der Rantzau e.V.“ (VERA) hat z.B. lange über ihre Satzung diskutiert und geändert. Es ist manchmal sehr formell und ermüdend“.

Auf die Frage von Anwesenden, warum Bäume gefällt und der jetzige Bestand nicht erhalten wird, erklärte Schünemann, dass man erst einmal in den Bestand eingreifen muss, z.B. ein großes Loch baggern, um einen Amphibienbereich anzulegen. Durch die Bundeswehr sind auch Altlasten im Boden entstanden. In ein paar Jahren wird von diesen „bombenähnlichen„ Eingriffen nichts mehr zu sehen sein. Es mag für den Bürger, der das Gebiet lange kennt, erschreckend und schwer zu vermitteln sein, was der Naturschutz versucht. Man muss sich nur die Klimaveränderung anschauen. Wir haben Probleme bei vielen Arten, allein schon durch den veränderten Wasserstand“.

Auf die Frage von Schünemann, ob überhaupt Interesse an einem Verein besteht, antwortete Baumann: „Ich gehe davon aus, dass ein Grundinteresse da ist, im Verein mitzuwirken. Ein ganz wesentlicher Faktor ist die Vorstellung, was macht der Verein. Die Anwesenden werden sich bei diesem Wetter (es schneite) nicht ohne Interesse auf den Weg gemacht haben“.

Bei TOP 2 „Aussprache über den Satzungsentwurf“ gab es viele Vorschläge der Anwesenden, so dass Punkt für Punkt abgearbeitet werden musste.
Helge Luthe und Antje Zimmermann erklärten sich bereit, gemeinsam die Satzung durchzuarbeiten und abzuändern.

So endete die Gründungsversammlung bei TOP 3, sie soll am 10. April um 19.30 Uhr im Heidehaus fortgeführt werden. Dann wird die neue Vereinssatzung zur Verabschiedung vorliegen (TOP 4) und die Tagesordnungspunkte 5 „Wahl des Vorstandes“, TOP 6 „Anmeldung zum Vereinsregister, weiteres Vorgehen, organisatorische Schritte“, TOP 7 „Beschluss über die Festsetzung des Vereinsbeitrages“ können abgearbeitet werden.

Sven Baumann: „Eine Teilnehmerliste einschließlich Mail Adressen wurde angelegt. Für mich wäre es wichtig, dass ich von denjenigen, die sich berufen fühlen aktiv mitzuarbeiten, ein Echo bekomme. Es wäre gut, nicht unvorbereitet in die Sitzung zu gehen. Die nächste Einladung wird besser öffentlich kommuniziert werden, es ist schwierig gelaufen und von der Presse auch schwer aufgenommen worden“.
Silke Wölfel stellte Fingerfood und Getränke zur Verfügung, die gerne, auch wegen der Länge der Veranstaltung, angenommen wurden. (Jutta Sötje)