Kremperheide wirkt dem Insektensterben entgegen

Ortsentwicklungskonzept: Mehr Raum zum Entfalten der Natur

Foto: Jürgen Müller-Tischer

Während der dramatische Insektenrückgang mittlerweile ein allgemein bekanntes und gleichermaßen gravierendes Problem ist, kann jeder Einzelne etwas zu dessen Bekämpfung beitragen.

Die Gemeinde Kremperheide gehört dazu. Bereits jetzt ist der Spazierweg vom Regenauffangbecken bis zum Wiesengrund zu Gunsten der Insekten für die Fußgänger schmaler geworden. Auf dem Weg bleiben an den Rändern „ungemähte Streifen“ für die Insekten stehen. Es dauerte keine zwei Wochen, bis dort Blumen und Wildpflanzen ohne Zutun zum Blühen kamen. Die Insekten ließen nicht lange auf sich warten und seither brummt und summt es wieder auf dem Weg. Insekten zählen zu den wichtigsten Pflanzenbestäubern und bilden die Nahrungsgrundlage für viele Vögel. Wer sich schon mal intensiv auf einem Rastplatz umgeschaut hat, wird bemerkt haben, dass dort die Grünflächen nicht mehr gemäht werden, mit großem Gewinn für die Insekten.

Im Ortsentwicklungskonzept der Gemeinde ist die Maßnahme Ortsverschönerung enthalten. Auf der Prioritätenliste stehen zum Beispiel „Blühende Wiesen“ verbunden mit alten Obstsorten. Dafür vorgesehen sind zwei Flächen im „Sandland“, jeweils 350 qm und 700 qm groß, die als Magerboden besonders geeignet sind. So erklärt Bürgermeister Sven Baumann: „Die Saat erhalten wir kostenfrei vom Land im Rahmen eines EU Förderprogramms. Die Flächen-Herrichtung und Saat müssen wir als Gemeinde leisten“. Dadurch wird Zeit für das Mähen eingespart, wiederum aber für die Vor- und Nachbereitung gebraucht. Sven Baumann betont, dass die Gemeinde auf Hilfe der Anlieger angewiesen sein wird, da die Flächen mit der Saat am Anfang feuchtgehalten werden muss. Zudem bittet der Gemeinde-vorarbeiter Michael Molde die Hundehalter, die neugeschaffenen „Insektenflächen“ nicht als Hundekotplatz zu benutzen, bzw. die Hinterlassenschaft aufzuheben. Vorgesehen ist diese Maßnahme auch für den Heideweg zur Ergänzung des Spielplatzes, damit mehr Gefühl für Natur und Umwelt entsteht, so der Bürgermeister.

Weitere Punkte der Ortsverschönerung sind Generationsgeräte und Kinderspielgeräte zur Optimierung und Ergänzung der Spielplätze, die Neugestaltung vom Spielplatz Heideweg, sowie die Herrichtung vom Basketballfeld und vom Spielplatz Sandland. Der Beginn ist für dieses Jahr geplant. (Jutta Sötje)

(Quelle: HALLO Steinburg 19.6.2019)