Für 1,5 Millionen Euro: Kremperheide bekommt ein Haus der Bewegung

Die Gemeinde plant einen Neubau, der in erster Linie dem Sportverein zur Verfügung stehen soll.

Aus dem betagten Sportlerheim des TSV Kremperheide soll ein modernes Haus der Bewegung werden. Die Pläne stehen, im nächsten Jahr soll gebaut werden. Für das 1,5-Millionen-Euro-Projekt liegen der Gemeinde bereits die Förderzusagen vor. 750.000 Euro kommen vom Land, den Abriss des jetzigen Gebäudes unterstützt die Aktivregion Steinburg mit 30.000 Euro. Den Rest übernimmt die Gemeinde. Mit im Boot ist auch der Sportverein. Der TSV stellt die Außenanlagen in Eigenleistung her und pachtet das Gebäude für 20 Jahre zu einer monatlichen Miete von 500 Euro (120.000 Euro insgesamt).

Zwei Gründe sprechen aus Sicht der Kremperheider für einen Neubau: Zum einen klagt der Sportverein seit Jahren über Platzmangel, zum anderen ist das mehr als 60 Jahre alte Sportlerheim marode und kaum noch zu sanieren. Im Ursprung bestand das TSV-Heim aus einer Mobilklasse, die die Schule nicht mehr benötigte. In den Jahren danach wurde diese immer weiter ausgebaut und vergrößert. „Jetzt machen wir Nägel mit Köpfen“, sagt Bürgermeister Sven Baumann zum Neubau. Über ein Ortskernentwicklungskonzept konnten Fördergelder akquiriert werden, so dass jetzt ein „Haus der Bewegung“ entstehen soll, dass auch andere Vereine und Verbände für Sitzungen, Versammlungen und Aktivitäten nutzen können. Vor allem aber kommt dem TSV Kremperheide der Neubau zugute.

950 Mitglieder können aus 14 Sparten ihr Angebot wählen, mit dem Neubau will der Verein weiter wachsen. Das ermöglicht das Kernstück des Projektes, die Halle. Im jetzigen Gebäude stehen den Sportlern 80 Quadratmeter zur Verfügung, künftig werden es 200 Quadratmeter sein. Dann können zum Beispiel auch die Tischtennisspieler die Halle nutzen und damit die Sporthalle an der Grundschule entlasten.

Zum Raumkonzept, dass Architektin Sabine Reichenbach mit Verein und Gemeinde erstellt hat, gehören auch Büro, Sozialtrakt, Lager, Küche und Versammlungsraum. Geplant ist ein Flachbau, der sehr lichtdurchflutet werden soll. „Wir sind derzeit in der Ausführungsplanung und in guten Gesprächen mit dem Bauamt“, sagt die Architektin. Im Februar oder März 2021 soll es losgehen, zuvor muss das jetzige Gebäude abgerissen werden.

Die sportlichen Aktivitäten werden während der Abriss- und Bauphase nach Itzehoe in die Sporthalle Lübscher Kamp verlegt. „Wir haben die Möglichkeit bekommen, diese übergangsweise zu nutzen“, so Kühl. Ende 2021 möchten der TSV und die Gemeinde das „Haus der Bewegung“ in Betrieb nehmen. (Joachim Möller)

(Quelle;: Norddeutsche Rundschau, 19.6.2020)