Zünd- und Sperrholzfabrik Heumann

Anfang 1922 gründete der Zimmermeister Max Heumann in Kremperheide eine Zündholzfabrik. Nach dem Kauf eines kleinen Tannenwaldes beabsichtigte er zuerst, die Baumstämme als Bauholz zu verwenden. Doch dann kam er auf den Gedanken der Fabrikation von Zündhölzern. Er richtete eine kleine Fabrikationsstätte ein, die sich gut entwickelte und 1924 bereits 15 Arbeiter/innen beschäftigte.

Neue Anbauten mußten bald errichtet werden, um größere Maschinen für die stetig anwachsende Produktion aufzunehmen. 1928 beschäftigte Heumann 20 Arbeiter/innen. Im Dezember 1928 wurde die kleine Fabrik stillgelegt, Heumann hatte an ein „Syndikat“ verkauft und sich verpflichtet, keine Streichhölzer mehr herzustellen.

Allerdings stellte Max Heumann die in Bahnhofsnähe liegende Fabrik jetzt um und produzierte fortan Sperrholz. Die Wandtäfelungen des (alten) Itzehoer Stadttheaters entstanden in Kremperheide. Gemeint waren damit sogenannte „Fournier-Bretter“ (Furnier), aus mehreren Schichten geleimte Bretter, die sich nicht so leicht verzogen wie das Vollholz. Verwendet wurden dazu die aus Afrika importierten Stämme der „Okumie“ (Okumè).

1942 wurde der eiserne durch einen aufgemauerten 33 m hohen Schornstein ersetzt. Am Sonntag, dem 8. Oktober 1950, brannte die Sperrholzfabrik in den frühen Morgenstunden aus ungeklärter Ursache bis auf die Grundmauern nieder. Damals hatten hier 85 Beschäftigte ihren Arbeitsplatz. Die Feuerwehren aus Kremperheide und Umgebung konnten die anliegenden Wohngebäude retten. Infolge der Aufregung verstarb am selben Tag Frau Heumann.

Nicht lange nach dem Wiederaufbau wurde die Produktion eingestellt. Später siedelte sich auf dem Grundstück die Sackfabrik Uebel an.

Inzwischen sind die Fabrikgebäude abgerissen und das Grundstück liegt brach.

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