Gemeinde Kremperheide
Ursprünglich hat die Elbe in unserer Region ein riesiges Mündungsdelta gebildet, dessen Wasser bis an die Münsterdorfer Geestinsel reichte. Diese ehemaligen Brandungszonen sind auch heute noch deutlich zu erkennen, nämlich an den Grenzen dieser ehemaligen Meeresbucht bei den dünenartigen Abhängen an den westlichen Ausläufern der holsteinischen Geest. Gemeint sind die Stellen am nordöstlichen Rand der Wilstermarsch bei Krummendiek, westlich der Stadt Itzehoe bei Sude, in der Haseldorfer Marsch zwischen Elmshorn und Uetersen und eben auch in der Krempermarsch bei Kremperheide.
Die Grafen Rantzau bemühten sich seit dem 17. Jahrhundert sehr um die Kultivierung der noch wüst liegenden Gebiete der Geestinsel. Vor allem zur Zeit Heinrich Rantzaus schritt die Urbarmachung von Moor und Moormarsch am Rand der Insel zügig voran. Allerdings hatten die wenigen Hütten an dem ungepflasterten und oft nur schwer passierbaren Sandweg von Krempe nach Itzehoe damals noch keinen Namen. Erst im Jahre 1651 taucht eine Bezeichnung dieser frühen Ansiedlung auf, nämlich als „auff der Heyde“ in dem Kartenwerk von Danckwerth und Mejer.
Im 30jährigen Krieg und im folgenden Schwedischen Krieg wurden in Kremperheide 24 Katen niedergebrannt, eine Folge der günstigen Verkehrslage des kleinen Ortes an der Heerstraße. Trotzdem entwickelte sich die Siedlung in der Heide. Nach und nach ersetzten größere Bauten die kleinen Hütten. Bis 1900 entwickelte sich dann die „Kleineleutesiedlung“ Kremperheide immer mehr zu einem Bauerndorf.
Als 1857 die Bahnverbindung nach Itzehoe entstand, hatte die neue Bahnstation enorme Folgewirkungen auf das kleine Dorf Kremperheide. Hier siedelten sich immer mehr Neubürger an. Außerdem wurden die Einwohner insgesamt mobiler. Die Verbindung mit der Eisenbahn erlaubte es ihnen, schneller und bequemer zu ihren Arbeitsplätzen in den Fabriken zu gelangen.
(Quelle: „Auff der Heyde“, M. Otto Niendorf, Kremperheide 2004)